Notar:innen

Empathie als Grundsatz, Unparteilichkeit als Verpflichtung

Notar:innen: Empathie als Grundsatz, Unparteilichkeit als Verpflichtung

Objektivität, Vertraulichkeit, Empathie: Das sind die Grundsätze, die die notarielle Tätigkeit ausmachen, die wiederum selbst auf der Notariatsordnung von 1871 beruht. Seit über 150 Jahren stehen die Notar:innen den Bürger:innen bei rechtlichen Angelegenheiten nun schon beratend und begleitend an der Seite. Das Ziel ist seit damals gleich geblieben: Recht ohne Streit. 

Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes "Notar" war "Geschwindschreiber". Hinter dem Beruf steckt aber viel mehr, als bloßes Dokumentieren und Protokollieren. Früher brauchte es Notare, um auch jenen Menschen, die weder lesen noch schreiben konnten, einen sicheren Zugang zu ihrem Recht einrichten zu können. Auch heute besteht dieser Ansatz weiterhin, denn Juristendeutsch ist für die meisten mehr Fremd- als Muttersprache. Daher waren und sind Notar:innen seit der Schaffung ihres Berufsstandes als Vermittler und Schiedsrichter tätig: 

  • Als Vermittler deswegen, weil sie durch ihre Verpflichtung zur Objektivität gerade in komplexen – und teils auch emotionalen – Angelegenheiten als klärende Instanz zwischen zwei (oder mehreren) Parteien dienen. Gerade, wenn es um familiäre Themen wie Obsorge von Kindern oder einen Ehevertrag geht, sind Notar:innen deswegen kompetente Ansprechpartner:innen. 
  • Als Schiedsrichter deswegen, weil es ihre Pflicht und der eigene moralische Anspruch ist, für faire Verhältnisse und einen Ausgleich bei einer möglicherweise vorhandenen Informationsasymmetrien zu sorgen. Es kann dadurch niemand über- bzw. untervorteilt werden, was gerade im Bereich der Immobilien oder Unternehmen, aber auch generell in allen rechtlichen Angelegenheiten wichtig sein kann. 

Der Fokus der notariellen Tätigkeit: Der Mensch. Denn oftmals braucht es Notar:innen dann, wenn es um Lebensentscheidungen geht: Der Kauf des Eigenheims, die Gründung des Unternehmens, das Errichten einer Vorsorgevollmacht oder das Verschriftlichen des letzten Willens. Die Notar:innen begleiten ihre Klient:innen in diesen emotionalen, häufig hochsensiblen Phasen ihres Lebens nicht nur nach bestem Wissen und Gewissen, sondern auch mit Empathie als Grundsatz. Weil es um Menschen geht.